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Glaubenszeugen

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Beate Doll - Durch's Studium zum Glauben

Mein Name ist Beate Doll und ich bin 27 Jahre alt. Als Frau Wittmer mich fragte, ob ich bereit wäre, als Glaubenszeugin aufzutreten, habe ich sofort zugesagt.

Ich bin mit religiösem Glauben aufgewachsen und habe von meinen Eltern christliche Werte vermittelt bekommen. Allerdings hatte ich immer die Freiheit, mich selbst für meinen Glaubensweg zu entscheiden. Mit meinem Studium der Religionspädagogik kam für mich der Wendepunkt in meiner Glaubensüberzeugung. Durch das intensive Auseinandersetzen mit sämtlichen religiösen Themen hat sich mein Glaube sehr gestärkt und intensiviert. Zweifel habe ich dennoch manchmal. Ausgelöst wurden diese Zweifel durch mehrere aufeinanderfolgende Todesfälle.

Dennoch hilft mir mein Glaube und bestärkt mich in vielen Lebenslagen. So bin ich der Auffassung, dass alles was passiert von Gott oder einer höheren Macht gewollt ist - ein bisschen sowas wie Schicksal. Gott leitet mich auf meinem Weg und hat meinen Lebensweg in den Grundzügen geplant. Für mich ist mein Glaube Lebensbegleiter. Eine Geschichte, die ich sehr liebe, spiegelt den Kern meines Glaubens wieder:

Zwei reisende Engel machten Halt, um die Nacht
im Hause einer wohlhabenden Familie zu verbringen.
Die Familie war unhöflich und verweigerte den Engeln,
im Gästezimmer des Haupthauses auszuruhen.
Anstelle dessen bekamen sie einen kleinen Platz im kalten Keller.
Als sie sich auf dem harten Boden ausstreckten,
sah der ältere Engel ein Loch in der Wand und reparierte es.
Als der jüngere Engel fragte, warum, antwortete der ältere Engel.
"Die Dinge sind nicht immer das, was sie zu sein scheinen."
In der nächsten Nacht rasteten die beiden im Haus eines sehr armen,
aber gastfreundlichen Bauern und seiner Frau.
Nachdem sie das wenige Essen, das sie hatten, mit ihnen geteilt hatten,
ließen sie die Engel in ihrem Bett schlafen, wo sie gut schliefen.
Als die Sonne am nächsten Tag den Himmel erklomm,
fanden die Engel den Bauern und seine Frau in Tränen.
Ihre einzige Kuh, deren Milch ihr alleiniges Einkommen gewesen war,
lag tot auf dem Feld.
Der jüngere Engel wurde wütend und fragte den älteren Engel,
wie er das habe geschehen lassen können?
"Der erste Mann hatte alles, trotzdem halfst du ihm", meinte anklagend.
"Die zweite Familie hatte wenig, und du ließest die Kuh sterben."
"Die Dinge sind nicht immer das, was sie zu sein scheinen", sagte der ältere Engel.
"Als wir im kalten Keller des Haupthauses ruhten, bemerkte ich,
dass Gold in diesem Loch in der Wand steckte.
Weil der Eigentümer so von Gier besessen war und sein glückliches Schicksal
nicht teilen wollte, versiegelte ich die Wand, so dass er es nicht finden konnte.
Als wir dann in der letzten Nacht im Bett des Bauern schliefen,
kam der Engel des Todes, um seine Frau zu holen. Ich gab ihm die Kuh anstatt dessen.
"Die Dinge sind nicht immer das, was sie zu sein scheinen."

Beate Doll

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Kerstin Heckrodt - Die Entdeckung (meines Glaubens) am anderen Ende der Welt.

...genauer gesagt, in Australien.

Ein Jahr weg von daheim, dass war mein Wunsch seit dem ich die Schule beendet hatte und dieser Traum wurde 2008 Wirklichkeit. Ich heiße Kerstin Heckrodt, bin 24 Jahre alt, komme aus Thüringen und bin unendlich dankbar für diese Zeit, auf die ich immer wieder gerne zurückblicke.

Kapelle mit Kängurus Vor meinem Auslandsaufenthalt, war ich fünf Jahre (inkl. Ausbildung) in einem Industrieunternehmen als Sachbearbeiterin im Büro tätig. Ich habe die Arbeit zwar gern gemacht, aber es war für mich nicht die Erfüllung und so kündigte ich, um gegen Ende 2007 nach Australien zu fliegen. Das war natürlich keine leichte Entscheidung, aber ich wusste, dass es die Richtige ist. Die internationale Schönstattbewegung machte es möglich, dass ich ein Jahr im Schönstattzentrum Sydney leben konnte. Dort war ich mit zwei weiteren deutschen Mädchen als Volontär für den Weltjungendtag 2008 in Sydney eingesetzt.

Ich bin in einer katholischen Familie aufgewachsen und war bei Schönstatt in der Jugendarbeit tätig. Mein Glaube war mir also schon vor Australien wichtig. Doch durch diese intensive Zeit habe ich den Glauben für mich neu entdeckt. Ich hatte viele Fragen und war einfach neugierig, was den Glauben ausmacht und was der Glaube mit mir macht. Zum dem Schönstattzentrum gehörte ein kleines Kapellchen, wie in jedem Zentrum auf der ganzen Welt. Dies war für mich ein Ort, wo ich meinen Alltag, meine Probleme und Sorgen, Freud und Leid hinbringen konnte. Ich habe gelernt, wie wichtig es doch ist, still zu werden, damit Gott die Möglichkeit bekommt, auf ein offenes Herz zu stoßen und noch wichtiger, damit ich wieder Kraft tanken kann.

Durch die erfüllte Zeit in Australien habe ich gelernt, meinen Alltag und meinen Glauben miteinander zu verbinden und das dies ein lebenslanger Prozess ist, in dem wir lernen - immer wieder neu anzufangen.

Jetzt bin ich in Freiburg und studiere Religionspädagogik um später als Gemeindereferentin in meinem Heimatbistum zu arbeiten.

Kerstin Heckrodt

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